Franzosen in Leipzig?
Verleihung des Prix de Lycéens Allemands auf der Leipziger Buchmesse
Auf der Leipziger Buchmesse einen Preis verleihen zu dürfen mit dem Institut Français und dann auch noch an einen selbst mitgewählten Preisträger, das ist etwas ganz Besonderes!
An solch einem Ereignis, nämlich der Preisverleihung des Prix de Lycéens Allemands durfte ich dieses Jahr teilhaben. Aber worum geht es da überhaupt?
Alles begann damit, dass Frau Hempel, unsere Französischlehrerin uns den Wettbewerb vorstellte und uns fragte, ob wir nicht Lust hätten, mal etwas auf Französisch zu lesen. Nachdem wir meinten, wir würden uns gerne an ein paar französischen Büchern versuchen, brachte uns Frau Hempel drei Bücher in den Unterricht mit, jeweils mit sehr unterschiedlichen Themen und Schreibstilen und natürlich auch geschrieben von verschiedenen Autoren, die wir dann zu Hause lesen konnten. Dann haben alle in dem Kurs, die sich dann darüber hinaus zur Teilnahme an dem Wettbewerb entschieden hatten, in Gruppen Präsentationen über eines der Bücher gestaltet. Nachdem wir über alle drei Bücher etwas gehört oder gesehen hatten, haben wir debattiert darüber, welches das beste der drei Bücher sei. Das Gewinnerbuch haben wir uns dann alle zusammen im Detail angeschaut und Argumente für die Landesrunde vorbereitet, wo wir gegen alle anderen teilnehmenden Schulen in Brandenburg debattiert haben, welches der Bücher das beste sei. Am Ende dieser Debatte wurde nicht nur ein Buch gewählt, sondern auch eine Vertreterin des Landes, in diesem Fall ich, um bei der Debatte auf Bundesebene Brandenburg und das von uns gewählte Buch zu vertreten.
Die Bundesdebatte war der nächste Schritt. Alle Vertreterinnen und Vertreter der jeweiligen Bundesländer haben auf Französisch für und gegen die drei gegebenen Bücher argumentiert und sich schlussendlich in einer Abstimmung für ein Buch, nämlich „Le Secret de Mona“ von Patrick Bard entschieden.
Im Folgenden haben wurden wir in Gruppen aufgeteilt, um gemeinsam die Zeremonie für die Preisverleihung auf der Leipziger Buchmesse vorzubereiten. Die anderen Gruppen waren jeweils für die Begrüßung, ein Interview mit dem Autor und die Inszenierung einer Talkshow verantwortlich. In meiner Gruppe haben wir zusammen die Inhalte und Themen, so wie die wichtigsten Personen der drei Bücher in drei kurzen Szenen zusammengefasst.
Diese Szenen haben wir zu Hause geschrieben und überarbeitet, sodass alles fertig war, als wir uns dann in Leipzig am Tag vor der Buchmesse getroffen haben. Da haben wir dann die Inszenierung der Szenen geübt. Das hat sehr viel Spaß gemacht, denn wir haben uns in der Gruppe sehr gut verstanden und die Koordination hat sehr gut geklappt.
Am nächsten Morgen sind wir dann zur Leipziger Buchmesse gefahren. Dort hatten wir anfangs ein paar Stunden Zeit, uns die Messe anzugucken und etwas zu essen, bevor wir uns zur Generalprobe im Saal der Zeremonie eingefunden haben. Die Zeremonie lief sehr gut und alle Gruppen haben erfolgreich ihre Arbeit präsentiert. Eine besondere Ehre war, dass der französische Botschafter der Veranstaltung beiwohnte. Nach der Zeremonie erhielten wir dann unsere Zertifikate und es wurden noch viele Fotos gemacht, bevor wir alle unserer Wege gingen und nach Hause fuhren.
Bei allen Debatten und den darauffolgenden Arbeitsschritten, sowie beim Schreiben der Szenen und der Inszenierung hatten wir immer Hilfe von den Mitarbeitern des Institut Français in Leipzig, das auch den Wettbewerb und unser Programm für die zwei Tage, an denen ich dort war organisiert hat. Auch das war eine sehr schöne Erfahrung, da dort fast ausschließlich französische Muttersprachler arbeiten und die ganze Kommunikation das ganze Wochenende über auf Französisch stattgefunden hat.
Insgesamt war das ganze Wochenende sehr schön und besonders bereichernd, nicht nur im Bereich französischen Sprache, sondern auch weil ich viele neue Kontakte knüpfen konnte.
Ich möchte mich an dieser Stelle bei meiner Französischlehrerin, Frau Hempel bedanken; nicht nur dafür, dass sie mich an diesen zwei Tagen in Leipzig unterstützt hat, sondern weil sie dieses Highlight für mich überhaupt erst ermöglichte, indem sie uns den Wettbewerb vorgestellt und uns zur Teilnahme motiviert hat.