Bewerbertraining 2019
Wir hören oft, dass uns die Schule auf das spätere, „echte“ Leben vorbereiten soll – und haben doch immer wieder das Gefühl, dass dies nicht wirklich der Fall ist. Eine wirkliche Chance, einen Einblick ins Berufsleben zu bekommen, bot uns 12ern das Bewerbungstraining, das am Freitag, dem 13. September 2019, stattfand.
Sechs „Bewerbungstrainer“, die in verschiedenen Branchen arbeiten, kamen an diesem Tag an unsere Schule und nahmen sich Zeit, einige der Bewerbungen, die wir alle am Ende der 11. Klasse eingereicht hatten, zu besprechen, Bewerbungsgespräche mit ausgewählten Schülern zu simulieren und uns so auf das für einige für uns schon bald anstehende Bewerben bei Betrieben oder um Studienplätze vorzubereiten. Diese Chance ist eine einmalige für beinahe alle von uns gewesen, da wir wahrscheinlich nie wieder die Gelegenheit bekommen werden, ein Übungs-Bewerbungsgespräch mit anschließender Auswertung zu führen – oder zu beobachten.
Die Hürde beim Führen des Gesprächs bestand bei vielen gar nicht darin, dass sie Angst vor den Trainern hatten oder davor, das Gespräch in den Sand zu setzen, sondern darin, dass man von 20 seiner Mitschüler beobachtet wird. Allerdings können wir in der Retrospektive sagen, dass man die anderen Leute sehr schnell ausblendet, sodass einem irgendwann gar nicht mehr auffällt, dass noch andere Leute im Raum sind. Generell kam bei vielen von uns nach dem Gespräch die Einsicht, dass man sich vorher ein wenig zu sehr verrückt gemacht hatte – wobei man aber festhalten muss, dass es trotzdem ratsam ist, sich auf sein Bewerbungsgespräch vorzubereiten, wenn man einer der ausgewählten Bewerber ist. Die Trainer informieren sich nämlich im Voraus sowohl über die Bewerberperson als auch über die Einrichtung, bei der sich beworben wird, sodass man durchaus auch mit einigen „Fachfragen“ rechnen kann.
Als weitere Tipps können wir noch sagen, dass es auf jeden Fall sinnvoll ist, sich für eine Stelle oder Position zu bewerben, die einen wirklich interessiert bzw. in der man sich selbst sehen kann, da es sonst einfach schwer wird, auf Fragen wie „Warum sollten wir uns ausgerechnet für dich entscheiden?“ oder „Warum hast du dich ausgerechnet für unseren Betrieb entschieden?“ eine ehrliche und auch profunde Antwort zu geben. Weiterhin haben wir gelernt, dass die Bewerbungen durchaus individuell gestaltet werden können und keine „Max Mustermann“ – Bewerbungen sein müssen bzw. sollen, da man natürlich aus der Masse herausstechen möchte. Allerdings gilt: Bei aller Kreativität muss die Form und vor allem Grammatik/Rechtschreibung tadellos sein, da einige strenge Personaler sonst direkt „ausmisten“ und die jeweilige Bewerbung kein zweites Mal in die Hand nehmen.
Abschließend wollen wir sagen, dass wir den Trainern sehr dankbar dafür sind, dass sie sich an diesem Tag die Zeit genommen haben, uns einen Einblick in die Situation zu geben, in der sich die meisten von uns nach dem Abitur wiederfinden werden. Es war ein wirklich lehrreicher und interessanter Tag, an dem wir viel Neues erfahren haben und von dem wir (hoffentlich) noch lange profitieren werden.
Stella Köhler & Lara Cavas